Dienstag, 20. August 2013

EINE LEICHE ZUM DESSERT....

.....oder Chocolate Cherry Muffins für Cast and Crew.


Im Hause Taste war mächtig was los. Offensichtlich schien dieses besonders geeignet, Kulisse zu sein für einen Film aus dem Horror-Genre.

Der geniale Manuel Weiss von Weiss Entertainment plante den Dreh eines Kurzfilmes. Gerne stellten wir ihm und seiner Crew unser Häuschen zur Verfügung. Der gute ist ja schließlich schon in Vorleistung getreten, um dieses professionelle Video von mir zu produzieren.
Höchst aufregende Tage standen uns nun bevor.
Und viele Gedanken geisterten mir im Vorfeld durch den Kopf: was, zum Teufel, essen eigentlich Filmproduzenten ? Was kann ich gut vorbereiten, ohne die Küche dabei zu beschmutzen ? Wie kann ich evtl. eine kleine Leckerei ins Bild schmuggeln ? Dürfen Schauspieler Kohlehydrate zu sich nehmen ?

Fangen wir erst mal mit Muffins an, dachte ich mir. Da kann man nicht viel falsch machen....

Man nehme:

das Backbuch von Cynthia Barcomi und schlage Seite 64 auf...
Die typische Backart nach Cyn ist, die trockenen und die feuchten Zutaten erst getrennt von einander zu vermischen. Erst dann gibt man sie zusammen, ohne zu stark zu rühren. So bleibt eine grobe, schmackhafte Textur erhalten.

ZUTATEN A

  • 365 g Mehl
  • 100 g Zucker
  • 1 TL Natron
  • 1/2 TL Salz


ZUTATEN B

  • 250 ml Buttermilch
  • 80 ml Pflanzenöl
  • 2 Eier
  • 1/2 TL Vanillezucker


ZUTATEN C

  • 60 g gehackte Mandeln, fettfrei angeröstet
  • 100 g Zartbitterschokolade, gehackt
  • 50 g kernige Haferflocken
  • 200 g Kirschen (gefroren oder aus dem Glas), abgetropft

Man nehme 12 pinkfarbene Glitzermuffinstütchen und stopfe sie in ein Muffinsblech.
Zutaten A abmessen und vermischen.
Zutaten B vermischen: erst Buttermilch, dann Öl, Eier und Vanille.
Zutaten C OHNE KIRSCHEN vermischen.

Nun Zutaten A zu Zutaten B geben und nur leicht vermischen.
Zutaten C OHNE KIRSCHEN darüberstreuen. Vorsichtig unterrühren.
Ganz zum Schluß die Kirschen unterheben.
Gleichmäßig auf die Muffinsformen verteilen.
18 Minuten bei 180° backen.

Schmeckten lecker, waren dekorativ genug, um mit aufs Bild zu dürfen und hielten sich auch ohne Kühlschrank ein paar Tage frisch - der war nämlich voll mit dem mitgebrachtem Catering der Crew.

Jeden Tag nach Hause zu kommen und zu sehen „Ach, da wohnt schon wer…“ war eine ganz besondere Erfahrung.


Irgendeiner der Darsteller oder Maskenbildner, der Produzenten oder Tontechniker lag immer im Garten rum, stand in der Küche, saß auf der Couch und wirkte ganz daheim - manchmal den ganzen Tag nur in Unterhosen, manchmal in Pelzstiefeln bei 36° im Schatten, manchmal barfuß oder mit Socken in der Wiese.


 Es war sehr schön mit anzusehen, dass sich alle so wohlgefühlt haben.


Selbst der Kater ging total entspannt mit der Situation um. Außer in der einen Nacht, in der die Crew die Katzenklappe zugestellt hatte und er draußen schlief.... Was, zugegebener maßen, bei 36° noch nach 20 Uhr, nicht wirklich schlimm war.


Unser Wohnzimmer war von innen ein Aufnahmestudio, in dem den ganzen Tag finstere Nacht sein sollte....

....von außen dagegen ein in schwarze Moltontücher gehüllter Reichstag, der Christo alle Ehre gemacht hätte.



Bei Dreharbeiten am Küchentisch diente übrigens ein bunter italienischer Nudelsalat als Requisite. Das Rezept dazu gibts nächstes mal.....

Ein ganz besonderes Highlight war für Mr. Taste dieses: Zum Lohn für Hausvermietung durfte auch er eine Rolle übernehmen. Zivilpolizist "Micha" im Einsatz, aber vorher noch ein Lauf durch die Maske...




Lieber Blogleser, gib zu, Du wolltest schon immer mal einen Blick in meine Küche werfen. Hier hast du ihn nun. Dass allerdings außer der Kitchenaid nun auch eine Leiche ihren Platz dort einnimmt, muß ich noch ein wenig mental verkraften....



Lieber Manu, ohne Dich hätte es diese Cast and Crew-Schicksalsgemeinschaft nicht gegeben, die in dieser einen Woche so zusammen gewachsen ist. Ihr ward kompetent, professionell, rücksichtsvoll, empathisch, originell, stressresistent, pünktlich, flexibel, visionär, respektvoll, an einander interessiert, entspannt, hart schuftend, hingebungsvoll, fürsorglich, nicht sehr hungrig, blitzsauber, sexy, wasserdicht, diszipliniert und sicher noch vieles unerwähntes….. Es war mir eine Freude, Euch so zu erleben und Euch unser Häuschen zur Verfügung zu stellen. Ich vermisse Euch jetzt schon. Zum Glück habt Ihr noch ein paar Gummibärchen vergessen – immer wenn ich eins esse, denke ich an Euch. 


Und herzlichen Dank nochmal für das wertvolle, blumige Abschiedsgeschenk. Ich hab mir davon Räucherstäbchen gekauft. Die sollen die Albträume vertreiben, die mich nun jede Nacht in meinem Bett heimsuchen. Du weißt, wovon sie handeln.....
Brrrrrr

1 Kommentar:

  1. Liebe Andrea,

    von mir uns im Namen der ganzen Crew (ich bin mal so frei) auch ein gaaanz herzliches Dankeschön an dich und Micha!
    Nicht nur danke dafür, dass ihr uns eure heiligen Wände auch ohne eure Anwesenheit vertrauensvoll überlassen habt, sondern auch dafür, dass ihr es nicht wider Willen gemacht habt.

    Um erstmal Bezug auf den Blog zu nehmen:
    Die Muffins sind der HAMMER! :-)
    Leider hatte ich selten Zeit welche zu essen. Es waren nur drei Stück glaube ich... Aber ich kann allen blog-ambitionierten Lesern hier das Nachbacken nur empfehlen!
    Es war alleine schon überwältigend, als wir in ein völlig fremdes Haus kamen und in der Küche eine Armada von Muffins auf uns wartete mit einem herzlichen Zettel, der dazugehörig an der Wand hing.
    Ich hab meine Muffins brav über der Spüle gegessen oder im Garten. Wie sich aber herausgestellt hat, wäre das gar nicht nötig gewesen, da sie gar nicht so krümeln, wie ich es von Muffins gewohnt bin. Wahrscheinlich liegt das an der Art, wie man sie zubereitet. :-)

    Irgendwie schreit das Ganze ja bereits jetzt nach einer Fortsetzung. Ob es nun "Der Vater II", "Der Vater III" oder am Ende gar "Die Mutter" wird muss man noch sehen. Aber ich hoffe, dass dann auch unsere, leider an lebensmittelallergieerkrankte, Hauptdarstellerin in den Genuss deiner kulinarischen Künste kommt!

    Vielen lieben Dank nochmal und beste Grüße,
    Da Döni

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